Die Macht der Gewürze nützen
Ein Ratgeber für die kalte Jahreszeit
Gewürze sind Gold wert
Zimt, Vanille und Anis haben in der (Vor-)Weihnachtszeit Hochsaison. Schon im Mittelalter dienten Gewürze nicht nur zum Kochen, sondern auch als Konservierungs- und Arzneimittel. Weil sie kleine Exoten sind, hatten sie auch ihren Preis und wurden mit Gold aufgewogen. Heutzutage sind sie zum Glück für alle erschwinglich und auch die Auswahl ist gestiegen. Welche Heilkräfte sie besitzen und wofür man sie verwenden kann, erfahrt ihr in meinem Ratgeber.
Das kleine Gewürze-ABC
Anis ist eine sehr alte Heil- und Gewürzpflanze und stammt aus Asien und dem Mittelmeerraum. Anistee hilft bei Husten, Blähungen und Krämpfen und wirkt verdauungsfördernd nach fettem Essen. Für Anistee überbrüht man 1 Teelöffel Anis mit 1 Tasse kochendem Wasser und lässt die Mischung 10 Minuten ziehen.
Verwendung: Lebkuchen, Pfeffernüsse, Anisplätzchen, Honigkuchen, Würzen von Süßpeisen und Cremes, Kärntner Reindling, Brot, Krapfen- und Pfannkuchenteig, süße Reisspeisen, Grießbrei und eingekochte Marmeladen.
Mit Gewürznelken werden traditionell Muster in Orangen gesteckt, sodass sich ein wunderbarer Duft im Raum ausbreitet. Nelken sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil von Currypulver - ganze Nelken helfen bei Zahnschmerzen, da das sanfte Beißen auf die Gewürznelke die schmerzlindernden ätherischen Öle freisetzt.
Verwendung: Würzen von Marinaden, Saucen, Wurst, Fleisch- und Fischgerichten, Suppen, Chai-Tee, Reisgerichte, Lebkuchen, Pfeffernüsse, Spekulatius.
Ingwer ist ein fruchtigscharfer Alleskönner. An kalten Tagen wärmt Ingwer-Tee von innen heraus und hilft bei Übelkeit und Husten. Dafür schält man ein kleines Stück frischen Ingwer, schneidet ihn in dünne Scheiben, übergießt diese mit kochendem Wasser und lässt sie 10 Minuten ziehen. Mit Honig und Zitronensaft verfeinern und genießen.
Verwendung: Schokolade-Plätzchen, Lebkuchen, Milchreis, Früchte-Kompott, zum Schärfen von Speisen, Karottengerichte, Suppen, Geflügel, Lamm, Fisch, Meeresfrüchte, kandierter Ingwer, süßsauer eingelegter Ingwer (Sushi).
Kardamom ist ein asiatisches Gewürz, das zur Familie der Ingwergewächse gehört. Es ist eines der teuersten Gewürze der Welt und duftet intensiv und schmeckt feurig-würzig. Es ist vielen bekannt als Bestandteil von indischem Chai-Tee. Zudem vertreibt er Mundgeruch und wirkt leicht antibiotisch.
Verwendung: Fleisch-, Fisch,- und Möhrengerichte, Weihnachtsbäckerei, Süßspeisen, Reisgerichte und Kompotte, zum Verfeinern von Kuchen und Muffins.
Koriander stammt aus dem Mittelmeerraum und gedeiht in Form von kleinen Kügelchen und ist ein wunderbares Mittel gegen Völlegefühl, Reizmagen und Blähungen.
Verwendung: Curry-Gerichte, Lammbraten, Rotkohlgerichte, Eintöpfe, Suppen, Fisch, Fleisch und Geflügel, Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius, Brot und Pflaumenmus.
Die aus Indonesien stammende Muskatnuss ist botanisch gesehen keine Nuss, sondern der Samenkern einer aprikosenähnlichen Frucht, die am Muskatbaum heranreift. Sie besitzt einen feurig-süßen und leicht bitteren Geschmack. Muskat sollte sparsam verwendet werden, denn sie würzt intensiv und ist in größeren Mengen giftig.
Verwendung: für fast alle Gerichte, insbesondere Lebkuchen, Pfeffernüsse, Spätzle, Grießknödel, Gemüsesuppen, helle Soßen, Blumenkohl, Kartoffelpüree, Käse.
Safran ist das teuerste Gewürz der Welt und wird in Afghanistan, dem Iran, im Mittelmeerraum aber auch in Österreich (Pannonischer Safran/Wachauer Safran) angebaut. Er stärkt die Nerven, fördert das Einschlafen, hilft bei Magen-Darm-Koliken, rheumatischen Beschwerden, Erschöpfung und mangelnder Konzentration.
Verwendung: Paella, Risotto Milanese, Milchreis, Kuchen, Pudding, Meerestiere, Lammbraten, als Färbemittel für Pasta, Pfannkuchen und Biskuitteig.
Sternanis ist mit seinen schönen, sternförmigen Früchten besonders dekorativ. Der Geschmack erinnert an Anis, ist allerdings etwas würziger und schärfer. Sternanis hilft bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungskrankheiten und stärkt die Nieren.
Verwendung: Weihnachtsbäckerei, schwarzer Tee, Kompott, Konfitüren, Puddings, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte.
Vanille wird aus den Früchte einer in Mittelamerika beheimateten Orchideenart, gewonnen, wobei insbesondere das saftige Mark der Schote verwendet wird. Vanille hilft bei Müdigkeit, beruhigt, stärkt die Nerven und aktiviert die Nieren. Sie fördert auch die Lust auf Liebe, weshalb es Nonnen und Mönchen lange Zeit verboten war, Vanille zu konsumieren.
Verwendung: Aromatisierung von Milch, Kakao und Schokolade, in Puddings, Cremes und (süßen) Backwaren, harmoniert auch mit weißem Fleisch und Fisch.
Zimt gilt als das weihnachtlichste aller Gewürze. Zimtstangen bestehen aus der Innenrinde des Zimtbaumes. Kassia-Zimt enthält mehr vom natürlichen Aromastoff Cumarin, der in größeren Mengen Leberschäden verursachen kann, daher empfiehlt es sich auf Ceylon-Zimt (Kaneel) zurückzugreifen. Zimt wirkt antibakteriell, stärkt den Verdauungstrakt und hat einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Verwendung: alle Arten von Backwaren, Weihnachtsbäckerei, Apfelmus, Milchbrei, Marmeladen, Chutneys, Chai-Tee, Wild- und Geflügelgerichte.
Kurkuma, auch Gelbwurz oder Safranwurzel genannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse. Die gelb-orange färbende Wurzel enthält Curcumin, das krebs- und entzündungshemmende Eigenschaften aufweist. Es unterstützt die Verdauung und ist gut für Haut und Schleimhäute. Es hilft bei Erkrankungen der Leber, Lunge und Gelenke. Damit Curcumin vom Körper aufgenommen werden kann, sollte es mit etwas Öl und schwarzem Pfeffer konsumiert werden.
Verwendung: natürliches Färbemittel für Pasta, Spätzle und (Biskuit-)Teige, unverzichtbar in Currys, Bohnen- und Linsengerichten und der indischen und asiatischen Küche.
Mit „Goldener Milch“ Immunkräfte stärken
Seit Jahrhunderten wird in der ayurvedischen Lehre die daraus zubereitete „Goldene Milch“ als heilendes und reinigendes Getränk geschätzt. Sie stärkt das Immunsystem und regt die Leberfunktion an. Wer Chai-Latte mag, wird die aromatische Goldene Milch lieben. Das Rezept dazu findet ihr hier
Auf die richtige Lagerung kommt’s an
Wer seine Gewürze richtig lagert, verlängert ihre Lebenszeit. Sie sollten möglichst trocken und kühl, in verschlossenen Beuteln oder Gefäßen, gut geschützt vor Lichteinfall, aufbewahrt werden werden. So behalten sie ihr typisches Aroma und die volle Würzkraft. Ganze Gewürze sind länger haltbar als gemahlene. Geöffnete Packungen sollten innerhalb eines halben Jahres verbraucht werden.
Backe, backe Kekse
Die Weihnachtsbäckerei gehört zu den Freuden der Vorweihnachtszeit. Zwar gibt es schon Wochen vor dem Fest in jedem Supermarkt Weihnachtsgebäck zu kaufen, doch die Adventstimmung ist dabei nicht inklusive. Lange Winterabende eignen sich wunderbar dazu, mit der Familie Vanillekipferl, Kokosbusserl und Co. zu backen. Stöbert doch ein wenig durch meinen Blog, vielleicht findet ihr das eine oder andere passende Rezept.
Bildquellen: Pixabay, Hanuma kocht